Jazzband Laura erobert Hofheim im Sturm

Laura mit ihrer Band ließen die ganze musikalische Bandbreite des Jazz erklingen. Foto: KV

Stürmisch im wahrsten Sinne des Wortes ging es beim Jazzkonzert des Kunstvereins im Wasserschloss zu. Das Open-Air-Konzert wurde von Regen und Hagel verschont, aber starker Wind zeugte vom wenige Kilometer entfernten Sturmtief. Die fantastische Sängerin Laura und ihre perfekt aufeinander eingespielte Band (Jens Loh am Bass, William Lecomte am Piano und Drummer Eckhard Stromer) ließen sich davon nicht beeindrucken und präsentierten ihr Programm „Quiet Land“ vor zahlreichem Publikum.

Von Laura gekonnt moderiert erklang die ganze musikalische Bandbreite des Jazz – von Anklängen an Soul und Chanson bis zu mitreißendem Swing. Nach der Pause war sogar das Wetter besänftigt. Nahezu windstill und bei warmen Temperaturen ging ein spannender Konzertabend zu Ende und hinterließ ein begeistertes Publikum. Am CD-Stand und mit einem Glas Wein entwickelten sich im Anschluss rege Gespräche mit den Musikern. (CS)

Barbara Röks Roederstein-Porträt

Präsentierte viele Bildbeispiele zu Ottilie Roederstein: Kunsthistorikerin Dr. Barbara Rök. Foto: ML

Nach zwei Jahren Pandemie konnte endlich wieder eine Veranstaltung des Kunstvereins im Stadtmuseum stattfinden. Im völlig ausgebuchten Foyer lauschten die Besucherinnen und Besucher dem Vortrag von Frau Dr. Barbara Rök über die Malerin Ottilie W. Roederstein, die in Hofheim ein Begriff ist, weil sie von 1907 bis zu ihrem Tod 1937 dort lebte. „Das ICH als Manifest und Bekenntnis“ verwies schon im Titel des Vortrags auf die außergewöhnliche Künstlerin und starke Frau. Anhand von zahlreichen Bildbeispielen ließ Barbara Rök die Biografie der Malerin lebendig werden.

Ottilie Roederstein, die gut vernetzt war und über ihre Porträts ein sicheres Einkommen besaß, nahm sich die Freiheit, verschiedene Maltechniken auszuprobieren oder an Themen zu arbeiten, die nicht beauftragt waren (z.B. “Pietà”, ein Gemälde, das in der Kirche St. Peter und Paul in Hofheim hängt).

Barbara Rök, die selbst aus Hofheim stammt und 1997 über Roederstein promovierte, berichtete über ihren Zugang zum Jughenn-Archiv mit Briefwechseln der Künstlerin, Ausstellungsbesprechungen, Fotografien sowie einem Katalog ihrer Arbeiten. Hermann Jughenn war Nachbar und Freund von Ottilie Roederstein und ihrer Freundin Elisabeth Winterhalter. Zum Zeitpunkt der Recherche fristete das umfangreiche Konvolut auf dem Dachboden des Hauses von Jughenn noch ein wenig beachtetes Dasein. Seine Tochter unterstützte die Promovendin jedoch offen und freundlich. Erst 2019 ging das Archiv durch die großzügige Schenkung der Enkelin Jughenns an das Städel, wo es systematisch aufbereitet wird. Es bleibt spannend, welche Erkenntnisse über Ottilie W. Roederstein sich daraus noch ergeben werden. (BMM)

Satirische Kurzfilme in allen Facetten

Nach dem letztjährigen, witterungsbedingten Ausweichen in die Stadthalle fand der Kurzfilm-Abend diesmal wieder als Open-Air-Veranstaltung vor voll besetzten Rängen im Wasserschloss statt. Foto: ML

Gut ein Dutzend satirische Kurzfilme wurden den rund 150 Zuschauern bei der Open-Air-Veranstaltung im Alten Wasserschloss präsentiert, die wiederum im Rahmen des Kreisstadt-Sommers durchgeführt wurde. Bei der Auswahl der besten Filme der Rüsselsheimer Filmtage, ergänzt durch drei Streifen der Kurzfilm-Agentur Hamburg, gab es wieder viel zu lachen, doch blieb dem Publikum bei “Fluffy Tales” auch das Lachen im Halse stecken. Das Werk prangert anhand eines Werbeshootings aus der Perspektive eines weiblichen Models in bitterböser Satire Macht, Grenzüberschreitung und das Frauenbild in der Werbung an.

Die Lachmuskeln trackierten eher die “Drei Experten”, allesamt dargestellt von Volker Heymann, in einer Art Wort-Rap oder die aus dem Ruder laufende Filmaufnahme auf einem Flugplatz in “One Shot”. Künstlerisch gewiss zu den Höhepunkten zählte der Trickfilm “The Sausage Run”. Das neueste Werk von Oscar-Preisträger Thomas Stellmach erzählt mit Hilfe historischer Wundertrommeln eine Variation des Grimm-Märchens Rotkäppchen.

Moderiert wurde der Kurzfilm-Abend von Christine Lennartz und Christine Peters.