Barbara Röks Roederstein-Porträt

Präsentierte viele Bildbeispiele zu Ottilie Roederstein: Kunsthistorikerin Dr. Barbara Rök. Foto: ML

Nach zwei Jahren Pandemie konnte endlich wieder eine Veranstaltung des Kunstvereins im Stadtmuseum stattfinden. Im völlig ausgebuchten Foyer lauschten die Besucherinnen und Besucher dem Vortrag von Frau Dr. Barbara Rök über die Malerin Ottilie W. Roederstein, die in Hofheim ein Begriff ist, weil sie von 1907 bis zu ihrem Tod 1937 dort lebte. „Das ICH als Manifest und Bekenntnis“ verwies schon im Titel des Vortrags auf die außergewöhnliche Künstlerin und starke Frau. Anhand von zahlreichen Bildbeispielen ließ Barbara Rök die Biografie der Malerin lebendig werden.

Ottilie Roederstein, die gut vernetzt war und über ihre Porträts ein sicheres Einkommen besaß, nahm sich die Freiheit, verschiedene Maltechniken auszuprobieren oder an Themen zu arbeiten, die nicht beauftragt waren (z.B. “Pietà”, ein Gemälde, das in der Kirche St. Peter und Paul in Hofheim hängt).

Barbara Rök, die selbst aus Hofheim stammt und 1997 über Roederstein promovierte, berichtete über ihren Zugang zum Jughenn-Archiv mit Briefwechseln der Künstlerin, Ausstellungsbesprechungen, Fotografien sowie einem Katalog ihrer Arbeiten. Hermann Jughenn war Nachbar und Freund von Ottilie Roederstein und ihrer Freundin Elisabeth Winterhalter. Zum Zeitpunkt der Recherche fristete das umfangreiche Konvolut auf dem Dachboden des Hauses von Jughenn noch ein wenig beachtetes Dasein. Seine Tochter unterstützte die Promovendin jedoch offen und freundlich. Erst 2019 ging das Archiv durch die großzügige Schenkung der Enkelin Jughenns an das Städel, wo es systematisch aufbereitet wird. Es bleibt spannend, welche Erkenntnisse über Ottilie W. Roederstein sich daraus noch ergeben werden. (BMM)