FREITAG, 28.01.06, 20:00
Reim und Zeit
Robert Gernhardt
DIENSTAG, 16.05.06, 18:30
Der Städteplaner Ernst May
Führung durch die Römerstadt mit der Kunsthistorikerin Ulrike May
Der Architekt Ernst May (1886- 1970) war in den Jahren 1925 bis 1930 Stadtbaurat in Frankfurt am Main. In dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit realisierte er in Zusammenarbeit mit namhaften Architekten wie Martin Elsaesser und Mart Stam eines der umfangreichsten Bau-Programme der Weimarer Republik. Rund 15000 Wohnungen entstanden in Siedlungen wie der Römerstadt, Praunheim oder Am Bornheimer Hang. Die weitgehend standardisierte Bauweise der Siedlungshäuser und ihrer Innenausstattung („Frankfurter Küche“) setzt bis heute international anerkannte Maßstäbe.
Die Römerstadt, die wir unter der Führung der Kunsthistorikerin Ulrike May besichtigen wollen, ist hierfür ein bis heute gut erhaltenes Beispiel. Das Haus Im Burgfeld 136, das auch eine fast vollständig erhaltene Frankfurter Küche enthält, wird gerade als Musterhaus denkmalgerecht instandgesetzt. Frau May ist Mitglied des Vorstands und des Wissenschaftlichen Beirats der Ernst-May-Gesellschaft e.V., die sich die Bewahrung des Erbes von Ernst May und seiner Mitarbeiter zum Ziel gesetzt hat.
FREITAG, 23.06.06, 20:00
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Heinrich Heine zum Gedenken
Eine Collage aus den Werken des großen Dichters mit Ursula Illert und Jochen Nix
Vor 150 Jahren, am 17.2.1856, starb der große deutsche Dichter Heinrich Heine in Paris. Daran erinnern an diesem Abend die Schauspieler Ursula Illert und Jochen Nix, die schon bei ihren früheren Auftritten im Kunstverein Hofheim mit ihrer Vortragskunst begeistern konnten.
„Ein neues Lied, ein besseres Lied, oh Freunde, will ich Euch dichten“ – unter diesen Zeilen aus dem „Winter-märchen“ versammeln die beiden ausgewählte Texte aus „Ideen. Das Buch Legrand“, dem „Buch der Lieder“, den „Reisebildern“, den „Memoiren des Herren von Schnabelewopski“, den „Geständnissen“, der „Reise von München nach Genua“, den „Memoiren“ und aus dem „Vermächtnis“. Dabei lassen sie das Gesamtkunstwerk Heine vor uns wiedererstehen.
Heines Witz war seine Waffe. Und niemand konnte so trefflich kämpfen wie er. Zu Unrecht hat man ihn Vaterlandsverächter genannt. Heine war ein großer Patriot, aber nicht im Sinne eines aggressiven nationalen Egoismus: Die französische Erklärung der Menschenrechte von1789 enthielt für ihn die „zehn Gebote des Weltglaubens“…
SAMSTAG, 08.07.06, 9:00
Museum Insel Hombroich und die Langen Foundation.
Mehr als eine Kunstfahrt
Auf der Insel Hombroich im Flüsschen Erft bei Neuss vereinen sich auf einzigartige Weise Kunst und Natur. In einer 20 Hektar großen Park-Aue und Terrassen-
landschaft, die der Landschaftsplaner Bernhard Korte gestaltet hat, stehen elf von Erwin Heerich geschaffene Pavillions, die – selbst schon Kunst – andere Kunstwerke aufnehmen. Das Spektrum der Künstler reicht von Anatol Herzfeld und Gotthard Graubner, die selbst auf der Insel arbeiten, über Arp, Brancusi, Calder, Chil-lida und Klimt bis zu Matisse und Schwitters. Zum Teil stehen die Werke dieser Künstler in lebhafter Zwiesprache mit Persischen Skulpturen, Khmer-Kunst und chinesischen Figuren der Han-Zeit. Das Ganze ist ein wahrhaft spannendes Erlebnis.
Seine Fortsetzung findet die Idee des Museums Insel Hombroich seit einigen Jahren durch die – nur wenige Minuten entfernt – inmitten der Felder des Niederrheins gelegene ehemalige NATO- Raketenstation Hombroich. Hier hat der weltberühmte japanische Architekt Tadao Ando ein Meisterwerk aus Beton, Glas und Stahl errichtet: Das Ausstellungshaus für die Langen Foundation. In den drei Austellungsräumen werden neben Wechselausstellungen Werke aus der Sammlung Langen gezeigt, die eine der bedeutendsten Sammlungen japanischer Kunst außerhalb Japans ist und darüber hinaus hochkarätige Werke der Moderne enthält.
Zur Besichtigung der Insel – mit Führung – und der Raketenstation Hombroich werden wir bei entsprechender Teilnahme mit einem Bus anreisen, sonst mit privaten PKWs. Abfahrt ab Hofheim 9 Uhr.
FREITAG, 21.07.06, 20:00
Klezmers Techter
präsentieren ihr jüngstes Programm “Rote Hora” beim KreisStadtSommer
40 Jahre Kunstverein Hofheim – das wollen wir zusammen mit möglichst vielen Hofheimern auch beim diesjährigen „KreisStadtSommer“ feiern. „Open air“ im Wasserschloss. Und damit möglichst viele Hofheimer
mit uns feiern, haben wir für diesen Abend drei bestens bekannte Musikerinnen eingeladen: Klezmers Techter.
Die aus Hofheim stammende Flötistin Sabine Döll, die Klarinettistin Gabriela Kaufmann und die Akkordeonistin Franka Lampe präsentieren mit ihrem jüngsten Programm „Rote Hora“ ein weiteres Mal Klezmermusik vom Feinsten – wie immer selbst geschrieben oder in eigenen Arrangements. Folklore gewiss, aber höchst virtuos und expressiv dargeboten. Zum Lachen, Weinen und Tanzen.
FREITAG, 15.09.06, 20:00
„Ich grolle nicht …!“
Poetischer Eingriff am offenen Herzen.
Theatersolo von und mit Christiane Burkard
Vielschichtig und assoziativ, eindringlich und skurril ist der Szenenbogen, zu dem die in Hofheim gut bekannte Schauspielerin und Musikerin Christiane Burkard vom theater mimikri einlädt. Mit einer hinreißenden Ver-bindung von Schauspiel, Masken- und Figurenspiel, von Musik und Gesang entführt sie das Publikum in die Herzkammern der Gefühle. Die verwegene Odyssee wird begleitet vom romantischen Motiv des von Robert Schumann vertonten Heine-Liedes „Ich grolle nicht …“ und von einem Herzspezialisten der besonderen Art …
Singende Säge, Akkordeon und lyrische Fragmente von Heine, Bachmann, Eichendorff, Novalis und Christa Reinig bilden eine verführerische Einheit von instrumentalem Klang und sprachlicher Poesie.
Faszinierend in ihrer Musikalität, gewandt und flexibel im Wechsel von Komik und Tragik bereitet Christiane Burkard einen Theaterabend im Wechsel der Gefühle, bei dem erst das Lachen den Blick auf die Untiefen menschlicher Existenz möglich macht.
Regie: Margret Fehrer und Ralf Reichard.
Maskenchoreographie: Minako Seki. Maskenbau: Christiane Burkard.
Figurenkonzept und -bau: Clare Dolan.
Musik: Robert Schumann u.a. Historische Musikaufnahmen (Heinrich Schlusnus) bearbeitet von Georg Crostewitz.
MITTWOCH, 04.10.06, 20:00
Altaf Tyrewala
Lesung zur Buchmesse
„Kein Gott in Sicht“, Ein Roman über Bombay
Es ist inzwischen gute Tradition, dass der Kunstverein aus Anlass der Frankfurter Buchmesse einen Autor aus dem jeweiligen Gastland vorstellt. In diesem Jahr ist es der noch nicht dreißigjährige Inder Altaf Tyrewala, der von der Presse seiner Heimat als große Entdeckung gefeiert wurde.
Das Thema seines Romans ist die Millionenstadt Bombay.
Tyrewala erzählt mehr als vierzig paradigmatische Geschichten von Menschen, die in dieser Stadt leben und für die diese Stadt die alle und alles prägende Rolle spielt. In ihr, mit ihr und gegen sie müssen sie sich behaupten. Die Protagonisten gehören unterschiedlichen Klassen und Schichten an, haben vielfältige Berufe, tragen religiöse Rivalitäten aus, sind Opfer von Gewalt. Sie versuchen tagtäglich, ihrem Elend zu entkommen – wissend, dass es ihnen nicht gelingt, dass es in ihrer Welt für Gott keinen Platz gibt. Tyrewalas sprachliche Präzision, seine Sprach-kraft schaffen eine beklemmende atmosphärische Dichte, die den Pulsschlag der Riesenstadt fühlbar macht.
Der Autor liest aus dem Originaltext in englischer Sprache. Die deutsche Übersetzung trägt der Schauspieler Jochen Nix vor. Moderation des Abends: Dr. Viktoria Pollmann.
In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Hofheim und
der Buchhandlung am alten Rathaus.
SAMSTAG, 07.10.06, 19:00
1966 – 2006
40 Jahre Kunstverein Hofheim
Das Geburtstagsfest
Vor nunmehr vierzig Jahren gründeten Hofheimer Künstler und Kunstfreunde um den Maler Hermann Haindl den Kunstverein Hofheim. Kein Ausstellungsverein im traditionellen Sinne sollte er sein, sondern ein Ort vielfältiger Begegnung und Auseinandersetzung mit alter und neuer Kunst im umfassenden Sinne, also auch
Musik, Literatur, Theater, Tanz, Fotografie …
Dass nicht nur die Gründer, sondern auch die, die ihnen als Mitglieder und Verantwortliche folgten, stets darauf bedacht waren, dieses anspruchsvolle Konzept konse-quent umzusetzen, das hat den Kunstverein in vier Jahrzehnten zu einem nicht mehr hinweg zu denkenden Bestandteil des kulturellen Lebens der Kreisstadt gemacht. Grund genug für ein Jubiläums-Geburtstagsfest.
Den Festvortrag hält Peter Lückemeier, Ressortleiter der FAZ, zum Thema „Zukunft der Sprache – Zukunft der Zeitung“.
Sabine Fischmann präsentiert ihr hinreißendes musikalisch-kabarettistisches Programm „Liebens-länglich“.
Kalt-warmes Buffet.
Zum Geburtstag erscheint der 4. Band der Dokumentation der Arbeit des Kunstvereins (1996 bis 2006).
DIENSTAG, 17.10.06, 20:00
12 Bilder – 12 Monate
Musik – Lyrik – Malerei von Wolfgang Biersack, Eva Demski und Hermann Haindl
Zu den Monatsbildern von Hermann Haindl haben der Hofheimer Komponist und Musiker Wolfgang Biersack den Musikzyklus und die Schriftstellerin Eva Demski zwölf kurze Gedichte geschrieben. Es entstand ein Gesamtkunstwerk, das an diesem Abend in Hofheim seine Uraufführung mit hervorragenden Musikern erlebt.
Es wirken mit:
Das “Offenburger Streichtrio”
mit Frank Schilli, Violine, Rolf Schilli, Viola und Martin Merker, Violoncello
Anna Adamik, Klavier
Hermann Haindl, Sprecher
Bernd Gnida, Technik
Mitveranstalter: Stadt Hofheim, Stadtkultur
DONNERSTAG, 02.11.06, 20:00
Klavierabend
Evgenia Rubinova
Phantasien von Chopin, Schumann, Brahms
Es ist uns eine ganz besondere Freude, Ihnen diesen Abend mit einer außergewöhnlichen Künstlerin ankündigen zu können:
Evgenia Rubinova gewann schon im Alter von 12 Jahren den russischen internationalen Klavierwettbewerb. Ihr späteres Studium in Moskau schloss sie mit Auszeichnung ab. Seit 2000 gehört sie der Meisterklasse des berühmten Prof. Lev Natochenny an der Musikhochschule Frankfurt an und nahm in dieser Zeit eine Lehrtätigkeit an der Hofheimer Musikschule an. 2003 war sie Gewinnerin der Silbermedaille des renommierten Internationalen Klavierwettbewerbs in Leeds. Seitdem konzertiert sie erfolgreich mit großen internationalen Orchestern.
In Deutschland trat sie zuletzt unter anderem bei den Weilburger Schlosskonzerten, beim Rheingau Musik Festival und mit dem Frankfurter Museumsorchester unter Paolo Carigniani auf. Publikum und Kritik sind von ihren Auftritten gleichermaßen begeistert.
Im Oktober erscheint ihre erste Solo-CD mit dem Programm des heutigen Abends bei EMI classics.
FREITAG, 24.11.06, 20:00
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Vortrag zur Käthe-Kollwitz-Ausstellung
Professor Dr. Otfried Schütz
„Ich will zeichnen in meiner Zeit“
Vom 19. November 2006 bis zum 18. Februar 2007
zeigt das Stadtmuseum die Ausstellung „Käthe Kollwitz“.
Aus diesem Anlass spricht der Kunsthistoriker Dr. Otfried Schütz, em. Professor der Universität Frankfurt,
über Leben und Werk der Künstlerin.
„Ich will zeichnen in meiner Zeit“ – mit dieser Überschrift soll die künstlerische Position von Käthe Kollwitz angedeutet sein. Anders als die Avantgarde um 1900, die sich der Ausweitung der bildnerischen Mittel verschrieben hatte und dabei das Motiv vernachlässigte, verfolgt diese Künstlerin eine thematisch zugespitzte Bildaussage. Deshalb muss sie auch als Expressionistin eingestuft werden. Ihre Themen entnimmt sie den politischen, sozialen und privaten Ereignissen ihrer Zeit, die sie in einer bildmäßig einfachen Formulierung vorträgt: Sie will Menschen ansprechen und keine Experten, sie sucht die Brücke zwischen dem Leben und der Kunst.
Vortrag mit Lichtbildern. Die Ausstellung ist an diesem Abend geöffnet.
In Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Hofheim.