Veranstaltungen 2019

Freitag, 6. Dezember, 20 Uhr
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Das Unbegreifbare in der Kunst.
Ein Vortrag von Ingrid Jureit zur 1. Taunus Kunst Triennale

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Die Hofheimer Malerin Ingrid Jureit.

In dem Vortrag der Hofheimer Malerin Ingrid Jureit geht es um philosophische Gedanken zur Entwicklung der Kunst, über Jahre gesammelt und zusammengefasst aus wichtigen Kunsttheorien unter anderem aus den Überlieferungen großer Denker – von Aristoteles über Kant, Hegel, Heidegger, Adorno, Wittgenstein bis Gadamer.

Was ist Kunst, wie geschieht sie und wo beginnt künstlerisches Denken. Sind wir überhaupt in der Lage den geistigen Gehalt gewachsener Entwicklungen und deren Bedeutung zu erkennen?

Eine über Jahrhunderte gehende Entwicklung kunsttheoretischer Handlungsweisen zeigt, wie das Phänomen von Wahrheit in Offenlegung und Übertragung von subjektiven Botschaften als wichtige geistige Reflektion in die Geschichte der Kunst übergeht.

Ingrid Jureit gehört zum Vorbereitungsteam der 1. Taunus Kunst Triennale. Sie war Mitglied des Jury und wird die Ausstellung ko-kuratieren.

Stadtmuseum

1. Dezember 2019 BIS 16. Februar 2020
1. TAUNUS-KUNST-TRIENNALE
Die Sonderausstellung im Stadtmuseum:
25 Künstlerinnen und Künstler aus unserer Region präsentieren ihren „Blick auf heute“

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Mit dem neuen Ausstellungsformat der Taunus Kunst Triennale schlagen Das Stadtmuseum Hofheim und der Kunstverein gemeinsam einen neuen Weg ein, um die hiesige Kunsttradition in zeitgemäßer Form weiterzuentwickeln. Der neue Weg besteht darin, den mit der hiesigen Region verbundenen Künstlerinnen und Künstlern ein regelmäßig wiederkehrendes Forum zu bieten, bei dem sie sich und ihre Arbeit präsentieren können. Zugleich soll die interessierte Öffentlichkeit Gelegenheit erhalten, sich mit aktuellen Tendenzen der zeitgenössischen Kunst auseinanderzusetzen. Wir haben deshalb allen Künstlerinnen und Künstlern, die eine professionelle Ausbildung oder eine vergleichbare Qualifikation nachweisen können und einen engen Bezug zu unserer Region haben, eingeladen, sich für die Teilnahme an der 1. Taunus Kunst Triennale zu bewerben. Nicht weniger als 86 Kunstschaffende haben die Einladung angenommen, 25 davon hat eine unabhängige Jury für die Ausstellung unter dem Motto „Blick auf heute“ ausgewählt.

Die rund 80 Arbeiten, die in der Ausstellung gezeigt werden, widmen sich dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise: Was hat die Künstlerinnen und Künstler zu ihrem persönlichen Blick auf heute bewegt, mit welchen Mitteln verleihen Sie ihrer Aussage Gestalt? Alle künstlerischen Techniken waren zugelassen, von der klassischen Malerei bis zur Videoinstallation. Nicht nur diese Vielseitigkeit, sondern auch die Qualität der ausgestellten Werke sind beeindruckend.

Die 1. Taunus Kunst Triennale wird am 1. Dezember 2019 im Stadtmuseum eröffnet.

SONNTAG, 1. Dezember, 11.15 UHR
1. TAUNUS KUNST TRIENNALE
„Blick auf heute”
25 Künsterinnen und Künstler zeigen neue Kunst.
Eröffnung der Ausstellung im Stadtmuseum

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Vom 1. Dezember 2019 bis zum 16. Februar 2020 zeigt das Stadtmuseum die 1. Taunus Kunst Triennale, zu der der Kunstverein und das Museum alle Künstlerinnen und Künstler mit professioneller Ausbildung und engem Bezug zu unserer Region eingeladen hatten. Das neue, auf regelmäßige Wiederholung angelegte Projekt stieß auf eine über Erwarten positive Resonanz: 86 Kunstschaffende haben sich um die Teilnahme beworben, 25 davon hat eine unabhängige Fachjury für die Ausstellung ausgewählt. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Das Thema „Blick auf heute“ hat die Künstlerinnen und Künstler zu ganz unterschiedlichen Positionen inspiriert, nicht nur inhaltlich, sondern auch bei der Wahl ihrer künstlerischen Mittel. So ist zugleich ein eindrucksvoller Blick auf das gegenwärtige künstlerische Schaffen in unserer Region entstanden.

Mit der Taunus Kunst Triennale will sich das Stadtmuseum verstärkt der aktuellen Kunst öffnen. Den Kunstschaffenden unserer Region bietet die Triennale ein neues Forum, um sich und ihre Werke dem interessierten Publikum zu präsentieren und den gegenseitigen Austausch untereinander zu fördern. Werfen auch Sie einen „Blick auf heute“. Zur Eröffnung der 1. Taunus Kunst Triennale laden wir Sie herzlich ein.

Stadtmuseum Hofheim

Dienstag, 5. November, 19.30 Uhr
DER BESONDERE FILM
Die Abenteuer des Prinzen Achmed –
der erste abendfüllende Animationsfilm der Filmgeschichte

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Das atemberaubend schöne Märchen von den Abenteuern des Prinzen Achmed erzählt der erste abendfüllende Animationsfilm der Filmgeschichte in rund 100.000 Bildern. Lotte Reiniger schnitt von 1923 bis 1926 mit „asiatischem Fleiß“ (Bertolt Brecht) ihre vorgezeichneten Figuren aus schwarzem Karton. Sie verband die einzelnen Glieder mit Draht, um die Figuren für die Einzelaufnahmen zu animieren. Als Hintergründe verwendete sie transparente Lagen aus Butterbrotpapier mit kunstvollen Landschaften und Städten.

In der Süddeutschen Zeitung schrieb Harald Eggebrecht dazu in seiner Filmkritik: „Alles an diesem Film ist bewunderungs-würdig. Lotte Reiniger fand und erfand für diesen Film mit ihren Scherenschnittfiguren, den von Luft und Licht durchdrungenen Landschaftsprospekten und filigranen Interieurs genau jene Bilderwelt, in der alles Märchenhafte so leibhaftig erscheint, als sei es nichts als pure, von keinem Kitsch gestörte Wirklichkeit.“

Aus der genialen Kombination mehrerer Geschichten entsteht ein eigenes, nur in dieser Gestalt existierendes Märchen. Über dem Ganzen, einer Art Feenspiel gleichendem Film, liegt die Macht reiner Poesie. Daher gehört auch die Musik von Wolfgang Zeller zur ewig frischen Wirkung dieses verzaubernden Meisterwerks.

Der Leiter der Filmsammlung des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums (DFF), Michael Schurig, wird eine Einführung in den Film geben und nach der Vorführung noch für Fragen zur Verfügung stehen.

KINO HOFHEIM

FREITAG, 1. NOVEMBER, 20 UHR
KLAVIERABEND IN DER STADTHALLE
Daniel Fritzen spielt Werke von Franz Liszt und Franz Schubert

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Für Konzertpianist Daniel Fritzen haben Franz Schubert und Franz Liszt, so unterschiedlich sie auch sein mögen, in ihrer Musik eine große Gemeinsamkeit: die Suche nach dem Glück. Ja, eine unglaubliche Sehnsucht nach dem Glück. Und beide Komponisten empfanden ihre Lebenswege auf dieser Suche oft als fürchterliche, fast beängstigende Krise.

Wie Liszt diese Stimmungen musikalisch umsetzte und sie über erste kleine Lichtblicke und Hoffnungsschimmer letztendlich in erlösende Glückgefühle transformierte, zeigt Daniel Fritzen in drei Konzertetüden mit dem Untertitel „Poetische Capricen“. Und bei Schubert lässt uns der Pianist an diesem Klavierabend unter dem Motto „Lebenskrisen und Glückmomente“ eintauchen in dessen Klaviersonate D 959 in A-Dur. Sie gehört zu den Meilensteinen der Kunstgeschichte und hinterlässt nach vier Sätzen das Gefühl, im Zeitraffer durch eine ganze Lebensgeschichte gereist zu sein.

Der 1978 in Hofheim geborene Daniel Fritzen hat an der Musikhochschule in Lübeck sowie an der Universität in Los Angeles studiert und bei Lehrern wie Karl-Heinz Kämmerling, Vitaly Margulis, Konstanze Eickhorst und Konrad Elser eine vielseitige Ausbildung genossen. Während seines Studiums erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien und trat unter anderem als Solist bei Festivals in Schwetzingen, Luzern und Los Angeles auf. Er gewann Publikumspreise sowie einen Sonderpreis beim internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb.

STADTHALLE HOFHEIM

DONNERSTAG, 17. OKTOBER, 20 UHR
LESUNG ZUR BUCHMESSE
Die Zeit, die es dauert –
Hanne Ørstavik aus dem Buchmesse-Gastland Norwegen liest aus ihrem neuen Buch

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Die norwegische Schriftstellerin Hanne Ørstavik © KV

Der Norden Norwegens, die Finnmark, ist von Oslo etwa so weit entfernt, wie Oslo von Frankfurt. Es ist eine sehr ferne, raue Welt, die im Winter viele Monate ohne Sonne ist. Hanne Ørstavik ist dort oben geboren, und viele ihrer Romane handeln von dem Leben und den Menschen in diesem äußersten Winkel Europas.

In ihrem neuen Buch „die Zeit, die wir haben“ lebt eine Familie in einer kleinen Stadt nördlich des Polarkreises, in der es aber immerhin ein psychiatrisches Krankenhaus und ein Gymnasium gibt. Die Eltern sind erfolgreich und engagiert in anspruchsvollen berufen, die jugendlichen Kinder sind gut geraten. Und doch liegt von Anfang an eine schwarze Wolke über der Geschichte. Man spürt eine nahende Katastrophe, ohne zu ahnen, aus welcher Richtung sie kommen könnte. Es geht um Einsamkeit, Sehnsucht, Liebe und Zorn und den desperaten, aber erfolglosen Wunsch, etwas zu ändern.

Mit ihrem sehr klaren, einfachen Stil erzeugt Hanne Ørstavik eine Spannung, die einen bis zur letzten Zeile – wörtlich genommen! – nicht loslässt. Hanne Ørstavik gehört zu den erfolgreichsten und interessantesten Autorinnen Norwegens, ausgezeichnet mit den höchsten nationalen und internationalen Preisen. Die Lesung anlässlich der Buchmesse – 2019 ist Norwegen Gastland – findet statt in Kooperation mit der Stadtbücherei Hofheim und wird gefördert von der Aktion „Leseland Hessen“.

STADTHALLE HOFHEIM

FREITAG, 13. SEPTEMBER, 20 UHR
MUSIKALISCHE LESUNG
„Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.“ –
Theodor Fontane, der preussische Europäer

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Barbara Kastelewicz und Ulugbeck Palvanov (Mitte) ergänzen musikalisch die Texte von Theodor Fontane, die Schauspieler René Hofschneider liest. © Knickriem, Kleuker, Freudenreich

2019 jährt sich der 200. Geburtstag von Theodor Fontane – Anlass genug, ein besonderes Programm auf die Bühne zu bringen und Fontanes Bedeutung auch für die Gegenwart erleben zu lassen. Epochale Ereignisse, Schreiben und Leben bilden bei Fontane eine untrennbare Einheit.

In der Bewegung des Vormärz und als Teilnehmer an den Berliner Barrikadenkämpfen wurde er politischer Journalist, später regierungsamtlicher Korrespondent und preußischer Presseagent in London. Mit seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ – aus dem Werk entstammt das Zitat „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen“ – erwarb er sich als hervorragender Chronist einen Namen. In seiner spät gestarteten Romankarriere nahm er die sozialpolitischen Verhältnisse seiner Zeit unter die Lupe.

Wie erging es Fontane als hugenottischer Preuße, als Korrespondent in London, als Kriegsgefangener in Frankreich? Diesen Fragen stellen sich die Künstler dieses Abends musikalisch und literarisch.

Der Schauspieler René Hofschneider liest Texte von Fontane, die Violinistin Barbara Kastelewicz und der Pianist Ulugbek Palvanov erinnern mit Instrumentalmusik von Brahms, Schumann und Mendelssohn an den bedeutenden Schriftsteller und seine Epoche.

STADTHALLE HOFHEIM

FREITAG, 23. AUGUST, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Gegen den Kitsch.
Der Maler Franz Fritzen und die Hofheimer Werkkunst 1945 -1950.
Vortrag mit Lichtbildern von Meinolf Fritzen

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Meinolf Fritzen erinnert an ein fast vergessenes Kapitel Hofheimer Kunstgeschichte. © Knapp

In den schweren Jahren unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkriegs gab es ein starkes Bedürfnis nach religiöser Kunst. Das hatte der Hofheimer Maler Franz Fritzen erkannt, als er 1945 die „Hofheimer Werkkunst“ gründete. Ihm ging es dabei um zweierlei: Religiöse Bildwerke frei vom verbreiteten Kitsch sollten nach den Regeln des Deutschen Werkbunds entstehen, geschaffen von zahlreichen namhaften Künstlern, die damit eine neue Existenzgrundlage erhielten. Das junge Unternehmen war schnell erfolgreich: Die Arbeiten aus der Hofheimer Werkstatt wurden deutschlandweit verkauft. Der Erfolg überdauerte allerdings die ersten Jahre der sich allmählich konsolidierenden Bundesrepublik nicht.

Die „Hofheimer Werkkunst“ ist ein bemerkenswertes, heute aber fast vergessenes Kapitel der Hofheimer Kunstgeschichte. Meinolf Fritzen, einem Sohn des Malers, ist es zu danken, dass die Erinnerung hieran nicht verloren geht. Er hat im Nachlass seines Vaters umfangreiche Zeugnisse gefunden, aus denen der frühere Redakteur des ZDF in seinem Lichtbildervortrag ein lebhaftes Bild dieser Zeit entstehen lässt.

STADTMUSEUM

FREITAG BIS SONNTAG, 12.- 14. JULI
KUNSTREISE NACH HERFORD
Auf den Spuren des westfälischen Expressionismus :
Wilhelm Morgner und Peter August Böckstiegel – Besuch der Museen in Soest und Werther

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Selbstbildnisse von Wilhelm Morgner (links) und Peter August Böckstiegel. ©KV

Im Mittelpunkt unserer Kunstreise 2019 vom 12. bis 14. Juli stehen zwei Vertreter des sogenannten Westfälischen Expressionismus: In Soest besuchen wir das Wilhelm Morgner (1891 – 1917) gewidmete Museum und in Werther bei Bielefeld das im September 2018 eröffnete Museum Peter August Böckstiegel (1889 – 1951).

Beider Künstler Werke weisen über den Expressionismus hinaus. Beide sind Künstlerpersönlichkeiten, denen lange eine breitere Aufmerksamkeit versagt blieb. Unser langjähriges Motto „Große Kunst abseits der großen Straßen“ trifft hier ganz besonders zu. Mit Soest und Herford, unserem Hotelstandort, besuchen wir – ganz nebenbei – zwei frühere Hansestädte.

In Herford schlagen wir im Übrigen eine Brücke zur Gegenwartskunst mit einem Besuch des Museums MARTA: In Frank Gehrys unverwechselbarer Architektur haben wir hier eine „kleine Schwester“ des Guggenheim Bilbao vor uns.

MITTWOCH, 26. JUNI, 20 UHR
“ABENDS IM MUSEUM”
“Latte Macchiato – mehr als ein Getränk”.
Der Frankfurter Soziologe Prof. Dr. Tilman Allert präsentiert Miniaturen zum Alltagsleben in der modernen Gesellschaft

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Was steckt hinter der Lust auf den italienischen Schaumkaffee, was ist das Nationaltypische an Jil Sanders minimalistischer Mode und warum ist der Pudel zugunsten des Mops aus dem Straßenbild verschwunden? Was bedeuten Floskeln wie „Gut aufgestellt“ oder „Abgefahren“?

Es sind die kleinen Dinge des Alltags, die Tilman Allert interessieren. Vorbei die Zeiten, in denen die Soziologie mit revolutionärem Impetus die ganze Gesellschaft verändern wollte. Allert setzt diesen Versprechungen eine beobachtende Soziologie entgegen. Kultur, Mode, Freizeitverhalten, Erziehung, Politik – in jedem dieser Bereiche findet Allert Phänomene sozialen Verhaltens, die er scharfsinnig beobachtet und analysiert. Und so erlangen die kleinen Dinge eine große Bedeutung. Sie sind ein Spiegel der Gesellschaft und zeigen uns, was wichtig ist und wie schnell sich unsere Prioritäten ändern können.

Prof. Dr. Tilman Allert ist emeritierter Professor für Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt. Einer breiteren Leserschaft wurde er durch seine Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und Neuen Züricher Zeitung (NZZ) sowie als Referent im Rahmen der Frankfurter Bürgeruniversität bekannt. Er liest aus „Latte Macchiato“ und „Gruß aus der Küche“.

STADTMUSEUM

SONNTAG, 26. MAI, AB 9.00 UHR
KUNSTFAHRT NACH KARLSRUHE
Im ZKM Zentrum für Kunst und Medien wird die Geschichte der Zukunft geschrieben. Ein Tag mit ganz neuen An-und Einsichten.

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Nein, es ist keine Übertreibung, das ZKM ist eine der weltweit führenden Institutionen für zeitgenössische Kunst. Es ist mehr als ein Museum: Eine Experimentierstätte, die neueste Tendenzen wie die digitale Kunst auch technisch-wissenschaftlich begleitet. Hier wird nicht nur Kunst gezeigt, hier entsteht sie auch.

Der Tag in Karlsruhe verschafft uns einen eindrucksvollen Überblick. Als erstes sehen wir die große Ausstellung „Writing the History of the Future“, die aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des ZKM die Highlights aus der Sammlung des Hauses von 1960 bis heute zeigt. Das ist eine wunderbare Einführung. Und dann stehen noch zwei speziellere Ausstellungen auf dem Programm. Technisch-wissenschaftlich und zugleich sehr ästhetisch wird es bei den holografischen Arbeiten des Berliner Künstlers Dieter Jung. Und wir gehen der Frage nach, was moderne Skulptur ist. „Negativer Raum“ bricht mit der traditionellen Vorstellung der Skulptur als „Körper im Raum“ zugunsten von Objekten, die (Frei)-Raum auf neue Weise umfassen. Bei allen Ausstellungen erhalten wir eine qualifizierte Führung. Und es bleibt noch etwas Zeit für eigene Entdeckungen.

FREITAG, 3. MAI, 20 UHR
JUNGE KÜNSTLER IM KUNSTVEREIN
Ein Kammermusikabend mit der jungen Geigenvirtuosin Laura Ochmann und Georgi Mundrov, Klavier

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Spielt zum zweiten Mal im Kunstverein:
Laura Ochmann mit Georgi Mundrov als Begleiter am Klavier. ©KV

Gerade erst 15 Jahre alt, trat Laura Ochmann im September 2017 zum ersten Mal im Kunstverein auf. Da konnte sie unser Publikum schon restlos begeistern. Inzwischen hat die Schülerin ihr Geigenstudium erfolgreich fortgesetzt und konzertiert in ganz Deutschland. Jetzt kommt sie wieder zu uns und wir werden erfahren, wie sie ihr virtuoses Geigenspiel weiter vervollkommnet hat.

Ihr einfühlsamer Begleiter am Klavier ist wie schon bei ihrem ersten Auftritt der aus Bulgarien stammende Pianist Georgi Mundrov, der das Konzert auch moderiert. Der renommierte Künstler ist als Kammermusiker national und international ebenso gefragt wie als Solist mit großem Orchester.

Das Programm des Abends ist ganz darauf abgestellt, uns das großartige Können der 16-jährigen Geigerin erleben zu lassen. Zu hören sind Werke von Schumann, Brahms, Bach und Sarasate. Und dazu, als krönende Überraschung, eins der schwersten Stücke, die es für Geige solo gibt. Selten gespielt – aber eben bei uns!

KELLEREI-GEBÄUDE

FREITAG, 12. APRIL, 20 UHR
MUSIKALISCHE LESUNG
Hell und schnell – Oliver Steller spricht und singt Robert Gernhardt

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Die „Stimme deutscher Lyrik“: Oliver Steller. © KV

„Der Künstler geht auf dünnem Eis. Erschafft er Kunst? Baut er nur Scheiß?“ Humor und Liebe, Alltag und Leben sind die Themen bei Robert Gernhardt. Seine große Kraft liegt im Privaten. Er weiß schon lange, dass Wein besser als Sex ist. Seine Gedichte sind leicht und humorvoll, eben sehr undeutsch. So wie seine Vorbilder Wilhelm Busch, Christian Morgenstern und Loriot ist Robert Gernhardt ein messerscharfer Beobachter und in einer Zeit, in der uns das Lachen schon mal im Halse stecken bleibt, ein gutes Gegengift.

Robert Gernhardt schenkt uns das befreiende Lachen, wie wir es kaum noch kennen. Der rote Faden des Abends ist das Leben Robert Gernhardts, der als Kind von Estland nach Posen übergesiedelt wurde und nach dem Krieg auf Umwegen nach Göttingen zieht. In den 60ern hockt er auf Apfelsinen-Kisten, ist aber weitestgehend unpolitisch, schreibt in den 70ern für Otto Waalkes, gründet in den 80ern die Satirezeitschrift Titanic, wird in den 90ern mit Preisen überhäuft und schreibt ab dem Millennium über seine Krankheiten, die er als „Schangse“ sieht.

Oliver Steller, Jahrgang 67, ist die „Stimme deutscher Lyrik“ (FAZ). Von Hause aus Musiker hat er auch in diesem Programm viele Gedichte vertont. Sein lyrischer Plauderton führt durch den Abend und macht Robert Gernhardt zu einem Gesamtkunstwerk, das heiter und unterhaltsam, aber auch sehr nachdenklich ist.

STADTHALLE HOFHEIM

SONNTAG, 31. MÄRZ, 12 UHR
KONZERT IN DER STADTHALLE
Weltmusik aus der Partnerstadt
Pruszcz Gdanski – Eine Matinée mit dem polnischen Ensemble
Zagan Acoustic

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Vier Vollblutmusiker aus Polen mit einem weltumspannenden
Repertoire: Zagan Acoustic. © KV

Die polnische Band Zagan Acoustic, die schon häufig erfolgreich in Hofheim aufgetreten ist, kommt am 31. März zu einer Matinée wieder in die Hofheimer Stadthalle, organisiert vom Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaft und vom Kunstverein gern unterstützt. Das Repertoire der polnischen Band ist nahezu weltumspannend. Es reicht von Klezmermusik aus Osteuropa und elegischen Melodien aus ihrem Heimatland bis zu Jazzelementen aus den amerikanischen Südstaaten und Tango aus Argentinien. Ihre eigenen Kompositionen und gekonnten Arrangements bekannter Titel passen so kaum in eine landläufige Schublade.

Aber mehr noch als mit dem Abwechslungsreichtum ihres Programms beindrucken Pawel Zaganczyk, Akkordeon, Joachim Luczak, Geige, Andrzej Wojciechowski, Klarinette und Jaroslaw Stokowski am Kontrabass mit ihrer außergewöhnlichen Musikalität und ihrem hinreißend virtuosen Spiel. Man sieht vier professionelle Musiker und glaubt oft, sechs bis acht Instrumentalisten vor sich zu haben. Eine ganz eigene Klangwelt – und es ist ein großer Spaß.

Die vier ausgezeichneten Musiker kommen aus der polnischen Partnerstadt Pruszcz Gdański. Das 2006 an der Danziger Musikhochschule gegründete Ensemble ist in Polen weithin bekannt und beliebt. Freuen Sie sich auf einen musikalischen Leckerbissen!

STADTHALLE HOFHEIM

FREITAG, 29. MÄRZ, 19 UHR
Mitgliederversammlung des Kunstvereins Hofheim
mit einem unterhaltsamen künstlerischen Beitrag

SONNTAG, 10. MÄRZ, 17 UHR
MAIN TAUNUS KONZERTE
Das Carmen Piazzini Trio
mit Carmen Piazzini, Klavier, Sebastian Wittiber, Flöte, und Peter Wolf, Violoncello.
Trios von Haydn, Weber, Mendelssohn-Bartholdy

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Das Trio mit der Namensgeberin Carmen Piazzini,
Sebastian Wittiber (links) und Peter Wolf. ©Ben Knabe, KV

Eins der Konzerte aus unserer Kammermusikreihe findet alljährlich als „Main Taunus Konzert“ im Plenarsaal des Landratsamts statt, in einem der besten Konzertsäle in Hofheim.

Auch diesmal konnten wir dafür mit dem Carmen Piazzini Trio herausragende Kammermusiker aus unserer Region einladen. Die in Darmstadt lebende, in Argentinien geborene Namensgeberin Carmen Piazzini ist eine renommierte, vielseitige Pianistin. Sie tritt international auf und hat zahlreiche CDs veröffentlicht. Sebastian Wittiber beindruckt immer wieder als 1. Soloflötist des hr-Sinfonieorchesters. Und Peter Wolf war in diesem Orchester bis vor Kurzem langjährig erfolgreicher Solocellist. Alle drei engagieren sich mit ihrem Können und Wissen intensiv in der Ausbildung junger Spitzenmusiker.

Auf dem Programm stehen drei auch in ihrer Abfolge sehr interessante Werke: Joseph Haydns 1790 geschriebenes Flötentrio G-Dur Hob. XV:15, das romantische Trio g-Moll op. 63 von Carl Maria von Weber (1813) und das seinerzeit (1849) höchst neuartige Trio d-Moll op. 49 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Lassen Sie sich einen solchen Konzertgenuss in Hofheim nicht entgehen!

LANDRATSAMT

FREITAG, 15. FEBRUAR, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Männer und Frauen – Krieg und Frieden
Ein Vortrag von Dr. Gert Krell über Feminismus und internationale Beziehungen

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Foto: Prof. em. Dr. Gert Krell. ©KV

„Mann, bist du fähig, gerecht zu sein? Es ist eine Frau, die dir diese Frage stellt“, so heißt es bei der Frauenrechtlerin in Olympe de Gouges in ihrer Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin von 1791. In 200 Jahren hat sich die Lage der Frauen dramatisch verbessert, aber von voller Gleichberechtigung kann noch keine Rede sein.

Dr. Gert Krell, Professor em. für internationale Beziehungen an der Universität Frankfurt, referiert in seinem Vortrag über diese Thematik aus dem Blickwinkel der „Weltbilder und Weltordnung“. So heißt auch seine neueste Veröffentlichung (zusammen mit Prof. Dr. Peter

Schlotter), die bereits in der fünften Auflage erscheint und in diesem Band sieben „Weltbilder“ bzw. Theorien internationaler Beziehungen vorstellt sowie ihre historischen und politischen Voraussetzungen diskutiert.

Für Prof. Krell zählt dabei die Gewalt gegen Frauen von Seiten der Männer zu den großen aktuellen Menschheitskatastrophen. Freilich seien Frauen ihrerseits als Gewaltakteurinnen, Gewaltassistentinnen oder Gewaltclaqueurinnen in die Herrschaft der Männer eingebunden. So würden Kriege nicht nur geschlechtsspezifisch aufgeladen, sondern auch arbeitsteilig organisiert. Die These, Frauen seien per se friedlich und die Gewalt gehe immer von Männern aus, wird heute in der feministischen Literatur nicht mehr vertreten.

STADTMUSEUM

FREITAG, 18. JANUAR, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Marian Stein-Steinfeld stellt ihre Biografie vor:
Hanna Bekker vom Rath – Handelnde für Kunst und Künstler

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Hanna Bekker vom Rath, Selbstportrait aus dem Jahr 1948. © KV

Dass Hofheim heute ein Stadtmuseum hat, das sich mit seiner Sammlung und seinen Ausstellungen schwerpunktmäßig der Kunst der Moderne widmet, dass sich die Stadt sogar Kunststadt nennen darf, haben wir einer herausragenden Persönlichkeit zu verdanken: Hanna Bekker vom Rath.

Die Künstlerin und Kunstförderin ist 1893 geboren. Ihr Geburtstag jährte sich also im gerade zu Ende gegangenen Jahr zum 125. Mal. Aus diesem Anlass hat ihre Enkelin Marian Stein-Steinfeld, Kuratorin vieler Hofheimer Ausstellungen, ihr bewegtes Leben in einer gerade erschienenen Biografie dokumentiert: Hanna Bekker vom Rath – Handelnde für Kunst und Künstler.

„Handelnde“ war Hanna Bekker vom Rath nicht nur als Frankfurter Kunsthändlerin, sondern schon während des Dritten Reichs als schützende Hand über damals verfemten Künstlern und nach dem 2. Weltkrieg als weltweite Botschafterin der neuen deutschen Kunst, die international Anschluss suchte. In Hofheim wurden sie und ihr Blaues Haus zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens. Marian Stein-Steinfeld hat die Zeugnisse dieser Zeit akribisch archiviert und berichtet darüber aus erster Hand.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Kunstvereins mit dem Stadtmuseum Hofheim und dem Förderkreis Stadtmuseum.

STADTMUSEUM