FREITAG, 11. NOVEMBER, 20.30 UHR
FINALE 2011: LYRIK FÜR JAZZ-ENTHUSIASTEN –
JAZZ FÜR LYRIK- ENTHUSIASTEN
“Von mir zu Euch für uns” Lyrik von und Jazz für Peter Rühmkorf Gelesen von Jochen Nix und gespielt vom Frankfurt Jazz Trio
Peter Rühmkorf “war ein feinsinniger Ästhet, ein raffinierter Schöngeist, ein exqisiter Ironiker … ein plebejischer Poet, ein handfester Spaßmacher, ein Verwalter des literarischen Untergrunds, ein Dichter der Gasse und der Masse… In seinen Versen finden Schlager, Gassenhauer und Kinderreime ein unmittelbares Echo, aber auch die Oden Klopstocks und die Lieder von Matthias Claudius, die Hymnen Hölderlins. Dieser Rühmkorf ist nie ganz seriös – und immer sehr ernst”(Nachruf von Marcel Reich-Ranicki 2008).
Aus den vielfach preisgekrönten Gedichten des Jazzliebhabers Rühmkorf macht der bekannte Frankfurter Schauspieler, Regisseur und Sprecher Jochen NIx ein Klang- und Rhythmuserlebnis. Und das renommierte Frankfurt Jazz Trio (Thomas Cremer, Schlagzeug und Arrangements, Olaf Poltzien, Piano, Jean-Philippe Wadle, Bass) nimmt den Dialog mit dem Wort mit besonders ausgewählten “Jazz-Standards” und eigenen Kompositionen auf.
Stadthalle Hofheim, Malersaal
FREITAG, 21.OKTOBER, 20 UHR
LESUNG ZUR BUCHMESSE
Weltliteratur aus Island: Die Sagas
Rezitation: Renate Kohn, Musik: Gerd Zimanowski
Einführung von Dr. Betty Wahl, Frankfurt/Reykjavik
Im 13. und 14. Jahrhundert entstanden, sind die Islandsagas bis heute Identitätsstifter für die Menschen auf der kargen Vulkaninsel im Nordatlantik. Es sind packende, realistische Geschichten von Helden und Gewalttötern, von Aufbegehren und Einsamkeit, von weiten Fahrten und der Suche nach Heimat. Sie sind so direkt und dicht erzöhlt, dass sie auch uns heute noch unweigerlich in ihren Bann ziehen. Sie sind Geschichtsschreibung und Weltliteratur zugleich, sie sind ein Leseabenteuer.
Rechtzeitig zur Buchmesse, deren Gastland Island diesmal ist, sind die Sagas in neuer Übertragung durch führende Übersetzer und renommierte Skandinavisten bei Fischer erschienen. Daraus wird bei uns – ein paar Tage nach der Messe – Renate Kohn lesen. Die Schauspielerin schätzen wir mit ihrer einfühlsamen und eindringlichen Art schon seit Langem. Ihr kongenialer musikalischer Partner wird erneut der Wiesbadener Multiinstrumentalist Gert Zimanowski sein. Für eine kompetente Einführung konnten wir die Skandinavistin Dr. Betty Wahl gewinnen, die als freie Übersetzerin in Reykjavik und Frankfurt lebt. Hier hat sie am Institut für Skandinavistik der Universität einen Lehrauftrag für Neuisländisch und Altnordisch.
Ein außergewöhnlicher, packender Literaturabend!
Stadtmuseum
FREITAG, 7. OKTOBER BIS SONNTAG, 8. OKTOBER
2. Steinbildhauer-Workshop mit der Hofheimer Bildhauerin Ingrid Hornef
In zwei Jahren, so plant es der Kunstverein Hofheim in enger Zusammenarbeit mit der Stadt, soll in Hofheim ein Steinbildhauer-Symposium stattfinden, an dem namhafte Künstlerinnen und Künstler teilnehmen. Zeitgenössische Kunst wird unter den Augen der Bevölkerung entstehen und nach Beendigung des Symposiums auf öffentlichen Plätzen aufgestellt werden. Die im vergangenen Jahrhundert entstandene Tradition Hofheims als Stadt der Kunst soll so für alle sichtbar fortgeführt werden.
Nach dem großen Erfolg des 1. Workshops im April bietet der Kunstverein gemeinsam mit dem Stadtmuseum als weitere Auftaktveranstaltung den zweiten dreitägigen Steinbildhauer-Workshop für Erwachsene an. Er richtet sich an alle, die es einmal selbst versuchen wollen – mit oder ohne Vorkenntnisse. Den Teilnehmern werden die handwerklichen Grundlagen der Steinbearbeitung vermittelt und sie erleben bei der Arbeit am Stein ihre körperliche und gestalterische Kraft. Am Ende des Kurses kann eine fertige Skulptur mit nach Hause genommen werden.
Der Workshop steht unter der erfahrenen Leitung der Hofheimer Bildhauerin Ingrid Hornef. Er findet vom 7. bis zum 9. Oktober vor dem Stadtmuseum auf dem Ludwig-Meidner-Platz statt.
FREITAG, 30. SEPTEMBER, 20 UHR
KLAVIERABEND IM MALER-SAAL
Daniel Fritzen spielt Werke der Romantik:
Brahms, Schumann, Schubert, Rachmaninov und Liszt
Es ist eine gute Tradition des Kunstvereins, junge herausragende Musiker zu einem Konzert in Hofheim einzuladen. Ganz besonders gern tun wir das, wenn die Künstler aus Hofheim stammen. Ein solcher Künstler ist der Pianist Daniel Fritzen, der hier 1978 geboren wurde und in jungen Jahren seine Liebe zum Klavier entdeckte. Er studierte bei renommierten Lehrern, die ihm unterschiedliche Spieltraditionen vermitteln konnten: Karl-Heinz Kämmerling in Hannover, Konstanze Eickhorst und Konrad Elser in Lübeck, Vitaly Margulis in Los Angeles. In Lübeck schloss er die Studiengänge Musikpädagogik und künstlerisches Diplom ab. Darauf folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Los Angeles, den Daniel Fritzen an der UCLA mit einem Konzertexamen und einer musikwissenschaftlichen Promotion abschloss. Ende 2010 kehrte er nach Lübeck zurück. Als Solist ist Daniel Fritzen bei Festivals in Schwetzingen, Luzern und Los Angeles aufgetreten. Seine Konzerte wurden im deutschen und amerikanischen Rundfunk übertragen.
Für seinen Soloabend in Hofheim hat Daniel Fritzen ein höchst attraktives Programm zusammengestellt. Man darf auf dessen jungen Interpreten sehr gespannt sein.
Maler-Saal der Stadthalle Hofheim
FREITAG, 30. SEPTEMBER, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Oliver Steller singt und spricht:
Gotthold Ephraim Lessing “Alles oder Nichts”
Gedichte. Briefe. Leben
Gotthold Ephraim Lessing? War das nicht der Schülerschreck aus den gelben Reclam-Heften? Ihrer auch? Dann lernen Sie ihn an diesem Abend ganz neu kennen. Mit Oliver Steller, dem Rezitator, Sänger, Gitarristen und Komponisten, den die FAZ wegen seiner inzwischen weithin berühmten Programme mit Gedichten von Goethe, Heine, Rilke, Tucholsky oder Kästner zur “Stimme deutscher Lyrik” ernannte. Steller zeigt den großen Aufklärer von einer unbekannten Seite: Als lustigen, munteren, lebensgierigen Menschen, der ein leidenschaftlicher Spieler war, der in ei-ner Nacht mehrere Monatsgehälter verlieren konnte, gegen Schreibblockaden kämpfte und oft damit rang, das Vertrauen zum Leben zurück zugewinnen. “Alles oder Nichts” galt für Lessing im Spiel wie in seinem Werk.
Dass man Lessings Texte vertonen und singen kann, ist die weitere Überraschung dieses Abends. Und das gelingt Oliver Steller mit seinen hervorragenden Begleitern Bernd Winterschladen (Saxofon) und Dietmar Fuhr (Kontrabass) einfühlsam, natürlich, überzeugend. Der Abend wird so zu einem literarisch-musikalischen Gesamtkunstwerk.
Stadtmuseum
DIENSTAG, 9. AUGUST BIS DONNERSTAG, 11.AUGUST
Kunstreise nach Württemberg:
Tübingen und Umgebung
Auch die diesjährige Kunstreise steht unter dem Motto “Große Kunst abseits der großen Straßen”. Sie führt zur Sammlung Domnick in Nürtingen mit hervorragenden Werken internationaler abstrakter Kunst der Nachkriegszeit, in das Museum früher Kulturen im Schloss Hohentübingen mit prähistorischer Kunst und nach Waldenbuch in das Museum Ritter, das die berühmte Sammlung Marli Hoppe-Ritter mit rund 800 Werken des 20. und 21. Jahrhunderts zeigt, die sich alle mit der Form des Quadrats auseinandersetzen.
FREITAG, 5. AUGUST, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Der Film “Rundgang durch das blaue Haus” als Beispiel neuer experimenteller Techniken der Fotografie.
Vortrag von Alexander Hecht, Düsseldorf
Aus alten Fotos werden bewegte Bilder, ein Film. Das war noch vor Kurzem nicht möglich. Aber alle, die vor einigen Monaten die Ausstellung “Brücke und Blaues Haus” im Stadtmuseum gesehen haben, wissen, dass es heute geht. Für diese Ausstellung hat nämlich der Fotograf und Medieninformatiker Alexander Hecht einen solchen Film geschaffen, den “Rundgang durch das Blaue Haus”. Das Video lässt mit der Animation von historischen Innenaufnahmen und Reproduktionsfotografien ein lebendiges Bild davon entstehen, wie Hanna Bekker vom Rath sich mit ihren Kunstwerken umgab und mit ihnen lebte. Die Presse fand den Film “faszinierend” und lobte die “erstaunliche Bildqualität”.
Alexander Hecht wird den zehnminütigen Film an diesem Abend zeigen und seine Entstehung
erlüutern. Dabei geht er auf die experimentellen Techniken ein, die der Vermittlung
dokumentarischer Fotografie neue Wege eröffnen.
Der hochinteressante Vortrag gehört zum Begleitprogramm der noch bis zum 7. August im
Stadtmuseum gezeigten Ausstellung “Blick durchs Fenster” zum in diesem Jahr zum vierten
Mal verliehenen Hoepffner-Preis für Fotografie.
Der Abend wird gemeinsam veranstaltet von
der Marta Hoepffner Gesellschaft für Fotografie, dem Stadtmuseum und dem Kunstverein.
Die Ausstellung ist geöffnet.
Stadtmuseum
FREITAG, 29. JULI, 20 UHR
KLEINES ENSEMBLE – GROSSE OPER
“Carmen verzweifelt gesucht”
Ingrid El Sigai, Mezzosopran
Markus Neumeyer, nicht nur am Klavier
Frank Wolff, Cello und …
Eine komische Oper soll “Carmen” sein, so wollte es ihr Schöpfer
George Bizet.
Aber so hinreissend komisch wie an diesem Abend erlebt man die Oper
auf den
großen Bühnen nicht. Es beginnt mit dem “Casting” der
Hauptdarstellerin. Schon
dabei kann die großartig vielseitige Ingrid El Sigai alle Register
ihres sängerischen und komödiantischen Könnens ziehen. Es gipfelt in
einer umwerfenden Parodie auf “Carmen”, bei der keins der berühmten
Glanzstücke ausgelassen wird.
Der Pianist Markus Neumeyer und der Cellist Frank Wolff, Stars der Frankfurter
Musikszene, sind weit mehr als nur Begleiter. Feinfühlig halten sie sich an die
Partitur – oder auch nicht. Kurz: Kleines Ensemble, große Oper, wahrlich komische
Oper.
Sommerlich leicht, auf hohem Niveau: Diesen Abend dürfen Sie nicht verpassen!
Stadthalle Hofheim, Chinonplatz
DIENSTAG, 26. JULI, 20 UHR
HOEPFFNER-PREIS FÜR FOTOGRAFIE 2011
Marta Hoepffner und ihre Künstlerfreunde im Portrait.
Vortrag von Marian Stein-Steinfeld
Marta Hoepffner, Schülerin von Willi Baumeister, die von 1945 bis 1971 in Hofheim lebte, war eine bedeutende Fotokünstlerin des 20. Jahrhunderts. Schon um 1930, als Mitglied im Bund Das Neue Frankfurt, schloss sie lebenslange Freundschaften mit Ella Bergmann-Michel und Friedel Schulz-Dehnhardt, in den Nachkriegsjahren mit Ida Kerkovius und Max Ackermann. In Hofheim knüpfte sie freundschaftliche Bande zu dem Künstlerkreis um Hanna Bekker vom Rath: Marie-Luise Kaschnitz, Ernst Wilhelm Nay und Karl Schmidt-Rottluff. Hierüber berichtet in ihrem Vortrag die Kunsthistorikerin Marian Stein-Steinfeld, Vorsitzende der Marta Hoepffner Gesellschaft für Fotografie. Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung zum Marta Hoepffner-Preis für Schwarzweiß-Fotografie 2011, die das Stadtmuseum vom 29. Mai bis 8. August zeigt. Er ist eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtmuseums, der Hoepffner Gesellschaft und des Kunstvereins. Die Ausstellung ist an diesem Abend geöffnet.
Stadtmuseum
DO/FR, 21./22. JULI, 18 UHR
ZU GAST BEI HOFHEIMER KÜNSTLERN (10)
Atelierbesuch bei Ellen Hauser:
Aus Lyrik und Musik wird Bildkunst
“Die Transformation von Lyrik oder Musik in Bildkunst ist ein zentrales Thema meiner Arbeiten. Mein Bilderzyklus “Colours of Jazz” stellt eine Hommage an die Künstler dieses Genres dar. Im Starken Kontrast dazu stehen die sehr reduzierten Arbeiten unter dem Titel “Bilder leiser Worte”. Meine eigenen Haikus, Dreizeiler in der alten japanischen Kunstform, setze ich in alter Maltradition in Bilder um. Die Farben werden hierbei erst auf Granittafeln gemischt und dann mit Pinseln auf Himalaja-Papier oder japanischem Reispapier aufgetragen”, so gibt die Künstlerin selbst Einblick in ihr Schaffen. Ellen Hauser schloss ihr Studium an der Kunstschule Westend in Frankfurt als Diplom-Grafikerin ab, wechselte danach jedoch mit weiteren Ausbildungsstationen ins künstlerische Fach. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. In Hofheim wurden 2009 die “Colours of Jazz” in der Galerie im Kreishaus gezeigt.
Atelier der Künstlerin
DONNERSTAG, 23. JUNI, 17 UHR
Bilderzyklus 2009 – 2010
Tagebuchnotizen.
Ingrid Jureit führt durch die Ausstellung ihrer Arbeiten in der Englischen Kirche in Bad Homburg
Ingrid Jureit hat in den Jahren 2009 und 2010 einen Zyklus von 44 großformatigen Acrylbildern mit dem Titel “Tagebuchnotizen”geschaffen, der vom 10. Juni bis 17. Juli im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg gezeigt wird. Motiv der Bilder ist wieder die menschliche Figur, die als sichtbarer Ausdruck seelischer Zustände und Erfahrungen gestaltet wird. Der Kürperausdruck entsteht skizzenhaft durch den Auftrag vieler Farbschichten, die Figur wird schließlich durch umgrenzende Linien gefasst: Spontanes und Emotionales wird mit Wohlüberlegtem vereint. Der Gesamteindruck lässt den Betrachter eigene intensive Gefühlsstimmungen erfahren. Ingrid Jureit studierte Kunstgeschichte, ließ sich in zahlreichen Lehrgängen in allen Techniken der Malerei und Druckgrafik ausbilden und gibt ihre Erfahrungen gern im Unterricht weiter, zuletzt als Dozentin an der Kunstakadiemie in Bad Reichenhall. Sie war Mitglied der früheren “Hofheimer Gruppe” und ist Trägerin des Kulturpreises der Stadt Hofheim. Es ist eine besondere Freude, dass sie uns selbst durch ihre Ausstellung führen wird.
Bad Homburg, Englische Kirche
FREITAG, 17. JUNI, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
“Chronos”, Video von Hanna Frenzel, Performance- und Videokünstlerin, Berlin.
Einführung und Gespräch mit der Künstlerin
Zu ihrer eindrucksvollen Videoperformance “Chronos” hat sich Hanna Frenzel durch die biblische Geschichte von Lots Frau anregen lassen, die zur Salzsäule erstarrt. Die Künstlerin steht ganz still in einem Zylinder, der sich durch einen Trichter allmählich mit Salz füllt, bis sie fast ganz verschwindet. Die Handlung ist mehr als ein Sinnbild für Vergänglichkeit, sie erinnert auf beklemmende Weise an die Zwänge des irdischen Daseins, hilflose Passivität und Isolierung, Untergang und Tod. Und sie lässt dabei freien Raum für subjektive Deutungen.
Die Künstlerin widmet sich seit 1979 der Performancekunst. Sie hat an zahllosen internationalen Ausstellungen und Performancefestivals teilgenommen und ist für ihre Arbeit vielfach durch Preise und Stipendien ausgezeichnet. Ihre künstlerischen Erkenntnisse gibt sie in Lehraufträgen und einer Gastprofessur weiter.
Der Abend findet im Rahmen der sehenswerten Ausstellung von Arbeiten der Preisträger und Nominierten des 4. Marta Hoepffner Preises für Schwarzweiß-Fotografie statt, die das Stadtmuseum vom 29. Mai bis 8. August zeigt. Gemeinsame Veranstalter sind das Stadtmuseum, die Hoepffner Gesellschaft und der Kunstverein. Die Ausstellung ist an diesem Abend geöffnet.
Stadtmuseum
FREITAG, 20. MAI, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Franz Liszt zum 200. Geburtstag
Liszt und … Wagner und Berlioz
Ein Liederabend
In seinem Jubiläumsjahr widmen Ulrike Morlang, Sopran, Doris Peuckert, Mezzosopran, Hans Georg Dechange, Bariton, und Berthold Mann-Vetter, Klavier, diesen Liederabend dem großen ungarischen Komponisten Franz Liszt. Wir kennen ihn als einen der prominentesten Klaviervirtuosen und produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Es macht wohl den besonderen Reiz des Abends aus, dass das Programm Liszts Lieder zu Texten von Goethe und Schiller den Wesendonck-Liedern seines Schwiegersohns Richard Wagner und dem Zyklus “Les nuits d’été” von Hector Berlioz gegenüberstellt. Wagner und Berlioz war Liszt eng verbunden. Als Dirigent brachte er viele ihrer Werke zur (Ur-)Aufführung. Die Künstler des Abends leisten immer wieder anspruchsvolle, gelungene Beiträge zum Hofheimer Musikleben. Wir freuen uns, sie erneut bei uns zu Gast zu haben. Der Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Kunstvereins und der Musikschule Hofheim – Akademie.
Stadtmuseum
DIENSTAG, 17. MAI, 17 UHR
Wiesbaden im 19. Jahrhundert
Architekturführung mit Professor Dr. Gottfried Kiesow
Wiesbaden verliert in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Status der Nassauischen Residenzstadt, erlebt aber bis zum Ersten Weltkrieg einen rasanten Aufschwung als “Weltkurbad”. Gekrönte Häupter wählen es zur Sommerresidenz ebenso wie berühmte Künstler – Dostojewski und Wagner spielen in der Spielbank. Mit dem Wachstum der Stadt entstehen neue Stadtviertel und herausragende Bauwerke in der heute wieder bewunderten Architektur des Historismus.
Ein Beispiel zeigt das um 1900 entstandene Foto des Kurhauses. Bei einem Rundgang wird uns die Baukunst dieser Zeit mit höchster Kompetenz erläutert: Von Professor Gottfried Kiesow, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (bis 2010) und ehemaligen Präsidenten des Hessischen Landesamts für Denkmalschutz.
FREITAG, 6. MAI, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Michel Bergmann liest aus seinem Roman “Die Teilacher”
Moderation: Dr. Viktoria Pollmann
Es ist ein anrührender Roman, mit düsterem Hintergrund und doch überaus humorvoll. Er führt uns zurück in die schwere Zeit unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als die ersten Juden nach Emigration und Ent-lassung aus den Lagern nach Frankfurt zurückkehrten. Hier versuchten einige von ihnen einen neuen Start als Teilacher, als Handelsvertreter für Weißwäsche, der von Haustür zu Haustür geht. David Bermann ist einer von ihnen. Von ihm und seinen Freunden Szoros, Fajnbrot und Verständig berichtet der Autor mit Wärme und Witz in Geschichten, deren Ton schnell zwischen fröhlichem Übermut und Melancholie wechseln kann. Dabei entsteht eine anschauliche Lektion in jüngerer Zeitgeschichte.
Michel Bergmann wird 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Internierungslager in der Schweiz geboren. Nach einigen Jahren in Paris ziehen seine Eltern nach Frankfurt. Noch seiner Ausbildung bei der Frankfurter Rundschau wird er freier Journalist. Er entdeckt seine Liebe zum Film und arbeitet als Autor, Regisseur und Produzent. Seit über 15 Jahren schreibt er Drehbücher für Film und Fernsehen. “Die Teilacher” – 2010 erschienen – ist sein erster Roman.
Stadtmuseum
DO/FR, 7./8. APRIL, 18 UHR
ZU GAST BEI HOFHEIMER KÜNSTLERN (9)
Heidi Bereiter-Hahn – Keramische Arbeiten
Atelierbesuch
Den nun schon neunten Atelierbesuch unserer Reihe widmen wir der angewandten Kunst. Heidi Bereiter-Hahn, die ihre Kindheit in Barcelona verbrachte, war ursprünglich Gerichtsdolmetscherin und freie Übersetzerin für Spanisch. 1980 begann sie eine dreijährige Ausbildung zur Keramikerin und gründete 1985 ihre eigene Werkstatt in Hofheim. Studienreisen führten sie nach Japan, wo sie der uralten Kunst der Pflanzen-Skulpturen “Ikebana” begegnete.
Ihre keramischen Arbeiten stellte sie hierauf auf Gefäße für Ikebana um, schwerpunktmäßig solche der Ikenobo-Schule, deren klare Formensprache und technische Perfektion ihrer Arbeitsweise entgegenkommen. Das Mitglied des Bundesverbands Kunsthandwerk wird häufig zu Ausstellungen im In- und Ausland eingeladen – die Anerkennung für die hohe gestalterische und technische Qualität ihres Schaffens.
Atelier der Künstlerin.
FREITAG, 18. MÄRZ, 20 UHR
Mitgliederversammlung …
… und romantische Lieder zum Frühlingsbeginn mit Ulrike Morlang, Doris Peuckert und Norbert Henß
Bei der Mitgliederversammlung berichten wir über das erfolgreich verlaufene vergangene Jahr und stellen die Veranstaltungen vor, die wir noch für 2011 geplant haben. Zum Jahresprogramm hier schon mal ein kleiner Hinweis: Im August gibt es wieder eine mehrtägige Reise zur “Großen Kunst abseits der großen Strassen”, die wir diesmal- unter anderem – an einem Ort finden, an dem die Kunst eine Schokoladenseite hat.
Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann erfahren Sie am 18. März mehr dazu.
Auf den Pflichtteil der Versammlung folgt wie immer ein musischer. Ulrike Morlang (Sopran), Doris Peuckert (Mezzosopran) und Norbert Henß (Klavier) begrüßen den Fühling mit Liedern und Duetten der Romantik: “Frühling lässt sein blaues Band …”. Die Sängerinnen und ihr Klavierbegleiter bereicherten unsere Versammlung schon 2008 mit einem humorvollen Programm und begeisterten ihr Publikum.
Stadtmuseum
FREITAG, 25. FEBRUAR, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
José Saramago
Jochen Nix liest zwei Erzählungen des 2010 verstorbenen Nobelpreisträgers
José Saramago (1922 – 2010), an den wir mit dieser Lesung erinnern, ist für den portugiesischen Roman das, was Fernando Pessoa für die Lyrik des Landes ist: Weltliteratur. Das gilt aber nicht minder für seine Erzählungen wie “Embargo” und “Kentaur”. Die mit der farbenfrohen Leichtigkeit kaleidoskopartiger Impressionen skizzierten Bravourstücke über die zerbrechliche Symbiose von Mensch und Wirklichkeit, die Jochen Nix am heutigen Abend liest, stellen dies unter Beweis.
Der Schauspieler, Regisseur und Sprecher Jochen Nix ist ein stets gern gesehener Gast im Kunstverein. Mit ihm wird auch dieser Abend zu einem eindrucksvollen Literaturerlebnis und hohen Genuss.
Stadtmuseum
MONTAG, 7. FEBRUAR, 20 UHR
FILMABEND IM NEUEN HOFHEIMER KINO
Der Golem, wie er in die Welt kam
Expressionistischer Film von Carl Boese und Paul Wegener (1920)
Der Golem, wie er in die Welt kam war einer der künstlerisch wie geschäftlich größten Erfolge der deutschen Stummfilmproduktion. Seine außergewöhnliche, von Jugendstil und Expressionismus bestimmte Bildgestaltung und Filmarchitektur (Hans Poelzig und Kurt Richter) trägt maßgeblich dazu bei, dass der märchenhaft-romantische Film bis heute nichts von seiner suggestiven Wirkung verloren hat.
Der Handlung liegt der Sagenkreis um den Prager Rabbiner Judah Löw aus dem 16. Jahrhundert zugrunde. Der Rabbi hat einen künstlichen Menschen, den Golem, erschaffen. Der Kaiser erlässt ein Dekret, nach dem alle Juden die Stadt verlassen sollen. Er gewährt aber Löw eine Audienz, bei der dieser sein Geschöpf vorführt. Der Golem rettet dem Kaiser das Leben, worauf dieser sein Dekret aufhebt. Löws Famulus ist in die Tochter des Rabbi verliebt, hat aber in Junker Florian einen erfolgreichen Nebenbuhler. Nachdem der Golem, vom eifersüchtigen Famulus angestiftet, Florian umgebracht hat, reagiert er zunehmend widerwillig auf die Befehle seines Herrn und wird zur Bedrohung …
Der hervorragend besetzte Film (u.a. Ernst Deutsch, Lothar Müthel, Otto Gebühr) wird in einer restaurierten Fassung von 2004 (Murnau-Stiftung/Transit Film) mit der Musik von Hans Landsberger und Douglas M. Protsik gezeigt.
In Zusammenarbeit mit der Martha-Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie und der Stadt Hofheim – Team Stadtkultur. Cinepark Hofheim im Chinon-Center
SONNTAG, 6. FEBRUAR, 17 UHR
MAIN-TAUNUS-KONZERT IM KREISHAUS
Gesprächskonzert mit dem Buchberger-Quartett im Zeichen des Expressionismus:
Werke von Arnold Schönberg, Ernst Toch und Joseph Haydn
Der musikalischen Seite des Expressionismus widmet sich dieser Konzertabend mit dem renommierten Buchberger-Quartett, in das der Primarius Hubert Buchberger, Professor an der Musikhochschule Frankfurt, in gewohnt souveräner Weise einführt.
Auf dem Programm stehen zwei exemplarische Werke aus der Epoche des Expressionismus, das von starker Expressivität und Rhythmik geprägte 3. Streichquartett von Arnold Schönberg und das Streichquartett Nr. 7 von Ernst Toch – in reizvollem Kontrast zu einem berühmten Klassiker, dem späten Quintenquartett von Joseph Haydn. Der österreichische Komponist Ernst Toch (1887 – 1964) ist eine Wiederentdeckung des Buchberger-Quartetts. Sein Quartett Nr. 7 (1907) ist ein Werk des Übergangs; es ist noch deutlich der Wienerischen Tradition verhaftet und erinnert in seiner Melodiegebung an Brahms.
Das 1974 gegründete Buchberger-Quartett ist besonders berufen, dieses Konzert zu spielen. Alle drei Komponisten stehen im Mittelpunkt seines Repertoires und alle drei Werke haben die Künstler – von der Kritik hoch gelobt – auf CD eingespielt.
Wir danken dem Main-Taunus-Kreis für die Aufnahme des Konzerts in die Reihe Main-Taunus-Konzerte.
Landratsamt
DO/FR, 27./28. JANUAR, 18 UHR
ZU GAST BEI HOFHEIMER KÜNSTLERN (8)
Ev Grüger Malerin, Zeichnerin, Druckgraphikerin
Atelierbesuch
Auch wenn der Atelierbesuch bei Ev Grüger “offiziell” nicht Teil des
Rahmenprogramms der Expressionismus-
Ausstellung im Stadtmuseum ist, starke Bezüge sind allemal da: Ev Grüger
ist Meisterschülerin von Karl Schmidt-Rottluff und sie ließ sich 1958
auf Einladung von Hanna Bekker vom Rath in Hofheim nieder.
Die 1928 in Altenburg in Thüringen geborene Künstlerin hat ein ebenso
umfangreiches wie vielseitiges Werk geschaffen: Malerei, Zeichnungen,
Druckgrafiken, Kollagen, Textilkunst, Glasfenster (u.a. im Hofheimer
Krankenhaus).
Sie war Mitglied der Freien Hofheimer Gruppe und der Darmstädter Sezession,nahm an internationale Biennalen u.a. in Lubljana, Krakau, Barcelona, Rijeka und Tokio teil. Ihr Werk war bei vielen Einzelausstellungen und Beteiligungen zu erleben und sie wurde dafür 1987 mit dem Kulturpreis des Landes Hessen ausgezeichnet. 2008 verlieh ihr die Stadt Hofheim den Ehrenring in Gold.
Atelier der Künstlerin.
FREITAG, 14. JANUAR, 20 UHR
FREITAG ABEND IM MUSEUM
Das Blaue Haus in Hofheim
Vortrag mit Lichtbildern von Marian Stein-Steinfeld, Kuratorin, Frankfurt
Noch bis zum 20. Februar 2011 zeigt das Stadtmuseum Hofheim die Ausstellung “Brücke und Blaues Haus. Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff und die Sammlerin Hanna Bekker vom Rath”, die wichtiger Beitrag zum Kooperationsprojekt “Phänomen Expressionismus” des Kulturfonds Frankfurt RheinMain ist. Der Kunstverein zeichnet mitverantwortlich für die Begleitveranstaltungen der Ausstellung.
Das Blaue Haus in Hofheim war seit 1920 Wohnsitz der Künstlerin, Sammlerin und Mäzenin Hanna Bekker vom Rath. Es beherbergte ihre große Sammlung expressionistischer Kunst und es wurde über Jahrzehnte für viele namhafte Künstler ein Ort der Begegnung und der Zuflucht.
Im Dritten Reich lebten und arbeiteten hier zeitweise Jawlenski, Schmidt-Rottluff und das Ehepaar Meidner, danach ließen sich für einige Jahre E.W. Nay und Ludwig Meidner in Hofheim nieder. Auch internationale Gäste gingen im Blauen Haus ein und aus, nachdem Hanna Bekker vom Rath das Frankfurter Kunstkabinett gegründet hatte. über 60 Jahre wirkte die Ehrenvorsitzende des Kunstvereins von Hofheim aus und über Hofheim hinaus. Der Vortrag, gehalten von ihrer Enkelin und Kuratorin der aktuellen Ausstellung, Marian Stein-Steinfeld, lädt anhand vieler Fotos und anderer Zeugnisse in das Blaue Haus ein.
In Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Hofheim und der Marta-Hoeppfner-Gesellschaft für Fotografie e.V.
Stadtmuseum