Mascha Kaléko – mal heiter, mal melancholisch

Ein eingespieltes Duo: Alix Dudel und der Gitarrist Sebastian Albert. Foto: ML

Einen wunderbaren Abend erlebten die Gäste des Kunstvereins am 30. Januar im voll besetzten Stadtmuseum. Leider mussten viele weitere Kartenwünsche unerfüllt bleiben.

Mit einem Brief, aus dem sie immer wieder zitierte, wandte sich Alix Dudel an Mascha Kaléko und brachte so dem Publikum die Lyrikerin und ihr Leben nahe. Das warme Timbre ihrer Stimme passte perfekt zu den Vertonungen der mit Charme und Humor vorgetragenen Texte. Einfühlsam und zurückhaltend begleitete sie auf der Gitarre Sebastian Albert – ein gut eingespieltes Duo. Die Texte mal heiter und spöttisch, mal melancholisch von Trauer durchzogen, oft mit einem lakonisch-humorvollen Schlenker und dem Leben zugewandt – Liebe, Einsamkeit, kleine und große Abschiede, aber auch alltägliche Alltagssituationen sind die Themen von Mascha Kalékos Lyrik.

Als Jüdin in Galizien geboren und in Berlin zu erstem Ruhm gekommen, 1938 emigriert nach New York und 1959 ihrem Mann zuliebe nach Israel, erfuhr sie bitter die Heimatlosigkeit, und so heißt es auch im Gedicht „An mein Kind“:     

„Du bist, vergiss es nicht, von jenem Baume,
der ewig zweigte und nie Wurzeln schlug,
der Freiheit Fackel leuchtet uns im Traume,
bewahr den Tropfen Öl im alten Krug.“

Und immer wieder klingen Abschiede und Verlust an „später lächeln wir fast über so manches vernarbte Adé. Denn der Tod tut nicht weh, nur das Sterben.“

Das Publikum zeigte sich begeistert, berührt, bereichert und beschenkt –  „sozusagen grundlos vergnügt“. HB